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19 Januar 2017

Alles Kultur? – Herausforderungen in der Arbeit mit Geflüchteten und dem Themenschwerpunkt: Frauen- und Männerrollen in islamisch geprägten Ländern

Seminar der ÖFH im Pfarrsaal St. Peter in Remagen.

Zum Seminar „Alles Kultur? – Herausforderungen in der Arbeit mit Geflüchteten“ kamen 35 Interessierte ins Katholische Pfarrheim St. Peter und Paul in Remagen. Eingeladen hatte die Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V.

Professorin Dr. Magdalena Stülb vom Rhein-Ahr-Campus Remagen, Ethnologin mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Kompetenz, und Anela Arshad, Masterstudentin im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement, referierten zum Thema Islam.

Ein Blick in die Schlagzeilen der Medien belegt, dass überwiegend negative Auswirkungen des Islams thematisiert werden, etwa die Themen Gewalt und Frauenunterdrückung. Den Referentinnen war es wichtig, zu betonen, dass die absolute Mehrheit der hier lebenden Muslime nicht gewaltbereit ist. Sehr ausführlich wurden die Grundlagen des ursprünglichen Islam besprochen, die auf Barmherzigkeit, Liebe und Gemeinsinn aufbauen. Die heutigen politischen Strömungen, die sich auf den Islam berufen, haben diesen politisch in Besitz genommen, jedoch die Anbindung an den ursprünglichen Islam verloren, so Anela Arshad, Mitglied und engagierte Vertreterin der Ahamadiyya Muslim Jamaat-Gemeinde in Koblenz. Sie wies darauf hin, dass es seit 100 Jahren gemeinsame Wege von Islam und Christentum gibt, die erfolgreich waren und es auch weiter sein können.

Professorin Stülb erläuterte die kulturelle Bedeutung von Begriffen wie Nation, Religion, Ehre, Respekt, Verantwortung und Scham, welche im Islam eine besondere Rolle einnehmen. Es gab eine lebhafte Diskussion zum Thema Frauen- und Männerrollen in islamisch geprägten Ländern. Wie soll man sich als Integrationshelfer verhalten, wenn eine Frau vom Deutschunterricht abgehalten wird, weil dort Männer und nicht nur Frauen den Kurs besuchen? Wohin mit der Kritik an den negativen Auswüchsen ideologischer und politischer Vereinnahmung von Religion?

Der Abend schloss mit Fragen, Stellungnahmen und der Darstellung eines Modells zur kulturellen Entwicklung, wobei einiges nur angerissen werden konnte. Viele Fragen wurden beantwortet, vieles blieb noch offen, so dass auch aufgrund der langen Warteliste und der großen Nachfrage eine weitere Veranstaltung von der Ökumenischen Flüchtlingshilfe e.V. in Planung ist.

 

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Letzte Änderung am Mittwoch, 15 März 2017 10:38

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